FAQ

Übernehmen die Krankenkassen die Kosten für eine bariatrische Operation?

Die Vorraussetzungen, damit die Krankenkassen einen solchen Eingriff übernehmen, sind:

  • BMI > 35,
  • zwei bzw. einjährige Diätversuche.

Zudem sollten Sie keine schwerwiegende psychiatrische oder medizinische Erkrankungen aufweisen.

Wie viel Gewicht kann ich nach einer bariatrischen Operation verlieren?

Jede Operationsmethode kann zu einem nachhaltigen, langfristigen Gewichtsverlust führen. Jede Operationsmethode kann aber auch nicht den gewünschten Erfolg bringen.

Aus zahlreichen Studien, die sich mit unseren Zahlen und Erfahrungen decken, gibt es statistische «Mittelwerte» der Gewichtsabnahme für jeden einzelnen Eingriff.

Mit dem Magenbypass verlieren Sie ca. 65-70% des Übergewichtes, mit dem Magenband ca. 50-55% und mit dem Magenschlauch 50-65% in den ersten 5 Jahren. Dabei erfolgt die Gewichtsabnahme in der Regel innerhalb eines Jahres. Danach pendelt sich Ihr Gewicht auf ein neues Niveau ein. Fälle von «Untergewicht» nach adipositaschirurgischen Operationen sind eine Rarität.

Sind die bariatrischen Operationen gefährlich? Gibt es viele Komplikationen? Oder ist es gefährlicher, wenn ich übergewichtig (BMI > 35) bleibe?

Bariatrische Operationen sind in den Händen eines routinierten Operationsteams keine gefährlichen Eingriffe. Dennoch kann es, wie bei allen chirurgischen Eingriffen, zu Komplikationen kommen, die teilweise schwer verlaufen können. In den seltensten Fällen sind diese Komplikationen tödlich.

Die «Todesrate» nach bariatrischen Eingriffen ist unter 0,5%.

Die «Todesrate» des operativen Eingriffes muss der Todesrate aufgrund des Übergewichtes gegenübergestellt werden. Dabei ist im Langzeitverlauf die Todesrate nach bariatrisch operierten Patienten niedriger, als die von nicht operierten Übergewichtigen Patienten mit BMI > 35. Adipositas gefährdet Ihre Gesundheit aufgrund der vielen Begleiterkrankungen weit mehr als ein operativer Engriff zur Gewichtsreduktion. Dies belegen mehere Langzeitstudien.

Soll ich mich durch den Roboter operieren lassen?

Die so genannte Roboterchirurgie konnte sich in der Adipositaschirurgie nicht durchsetzen, da sie für den Patienten keinerlei Vorteile bringt. Die Bauchschnitte sind gleich gross wie bei der konventionellen Laparoskopie. Ein geübter Operateur ist mit der konventionellen Laparoskopie um einiges schneller, als mit der Roboterchirurgie. Die Roboterchirurgie verlängert unnötig die Narkosezeit in der Adipositaschirurgie, ohne dass dadurch wenigstens die Komplikationsrate gesenkt werden könnte. Im Grunde genommen operiert sie bei der Roboterchirurgie nicht der Roboter, sondern auch der Chirurg, nur, dass er nicht direkt am Operationstisch steht, sondern an einer «Konsole» sitzt und die Instrumente via «Joystick» bewegt.
Es gibt Kliniken, die für die Roboterchirurgie bei Uebergewichtsoperationen einen Aufpreis von mehreren tausend Franken verlangen, ohne dass für Sie als Patient dafür wirklich ein Nutzen spürbar wäre.

Ich habe vor Wochen bzw. Monaten einen Magenbypass erhalten, kann aber seitdem immer schlechter essen.

Falls Sie sofort nach Nahrungsaufnahme wieder erbrechen müssen, und dieses Problem erst ein paar Wochen nach der Operation neu aufgetreten ist, so kann es sein, dass die Verbindung zwischen Magen und Dünndarm (Gastroenterostomie) zu eng vernarbt ist.

Bitte melden Sie sich in unserer Sprechstunde am Spital Limmattal, damit wir die Ursache abklären können. Eine Verengung der «Gastroenterostomie» lässt sich ambulant mit einem Ballon über eine Magenspiegelung erfolgreich aufdehnen.

Nach dem Essen fühle ich mich sehr müde, teilweise ist mir schlecht, ich muss schwitzen und es wir mir schwarz vor den Augen.

Falls Sie an solchen oder ähnlichen Beschwerden leiden, ist an ein «Dumping Syndrom» zu denken. Dieses tritt vor allem nach Magenbypass, «Duodenal-Switch» oder biliopankreatischer Diversion auf.

Dabei handelt es sich um eine Störung Ihres «Zuckerstoffwechsels». Diese Störung des Zuckerstoffwechsels wird häufig durch ein zu schnelles oder exzessives Konsumieren von «kohlehydrathaltiger» Nahrung hervorgerufen. Kohlenhydrate kommen in allen Süssspeisen und Süssgetränken (Schokolade, Tiramisu, Ice-Tea, Coca-cola etc.) vor, aber auch in Brot und Teigwaren.
Falls Sie an Dumpingproblemen leiden, melden Sie sich umgehend in der baraitrischen Sprechstunde am Spital Limmattal.

Nach dem Magenbypass ist mein Stuhlgang dünnflüssiger und sehr geruchsintensiv. Was kann ich dagegen tun?

Der Stuhlgang verändert sich in den meisten Fällen nach distalen VVLL Magenbypassoperation. Die Veränderungen sind aber individuell sehr verschieden. Die übel riechenden Stuhlgänge entstehen vor allem dann, wenn «unverdautes Fett» mit dem Stuhlgang ausgeschieden wird. Sie können dies verhindern, wenn Sie mit Mass fetthaltige Nahrung (Fondue, Raclette, Cordon-Bleu , Paprikachips, Hamburger etc.) zu sich nehmen.

Falls Sie unter chronischen Durchfall leiden, melden Sie sich in der bariatrischen Sprechstunde am Spital Limmattal.

Ich habe immer wieder Bauchschmerzen nach einer bariatrischen Operation. Was kann ich dagegen unternehmen?

Leichte Bauchschmerzen nach bariatrischen Operationen sind häufig, die Ursachen sind vielfältig und meistens harmlos. Häufig verbirgt sich ein Diätfehler dahinter.

Sollten Sie aber an Oberbauchkoliken (vor allem im rechten Oberbauch) leiden, so können Gallensteine die Ursache der Beschwerden sein. Sollten Sie über plötzliche, stärkste, diffuse Bauchschmerzen klagen, so empfehlen wir eine sofortige stationäre Abklärung der Ursache über Notfallstation am Spital Limmattal. Die Ursache können Verdrehungen der Darmschlingen sein oder «innere Hernien».

Kann ich nach einem bariatrischen Eingriff schwanger werden? Besteht nach Adipositaschirurgie ein erhöhtes Schwangerschaftsrisiko?

Sie können nach einem adipositaschirurgischen Eingriff problemlos schwanger werden. Wir empfehlen aber nach dem Eingriff 12 Monate zu warten. Wichtig ist es, dass sie Ihre «Vitamin und Ernährungswerte» im Blut gerade während der Schwangerschaft regelmässig kontrollieren lassen. Es konnte in Studien gezeigt werden, dass das «Schwangerschaftsrisiko» einer Adipositas (BMI > 40) grösser ist als nach einer Magenbypassoperation. Wir raten Ihnen deshalb, vor einer geplanten Schwangerschaft einen geplanten bariatrischen Eingriff durchführen zu lassen.

Ich leide nach Gewichtsabnahme an «überschüssiger» Haut, was kann ich dagegen tun?

Ob Sie zu den Patienten gehören, die nach erfolgreicher Gewichtreduktion an überschüssiger Haut leiden oder nicht, ist nicht vorhersagbar. Leider gibt es keine wirklich guten präventiven (vorbeugenden) Massnahmen, um die überschüssige Hautbildung zu verhindern. Die typischen Stellen der überschüssigen Haut sind die Bauchgegend, die Hüften und Oberschenkel, die Brüste und die Arme.

Die überschüssige Hautbildung lässt sich nur chirurgisch behandeln. Sofern Sie an überschüssiger Hautbildung leiden, bitte sprechen Sie das Thema in der bariatrischen Sprechstunde am Spital Limmattal an, damit wir weitere Schritte unternehmen können.

Was tun, wenn ich nach einer Operation wieder an Gewicht zunehme?

Eine leichte Gewichtszunahme 2-4 Jahre nach einer bariatrischen Operation ist normal.

Eine schwerere Gewichtzunahme muss allerdings abgeklärt werden. Es gibt viele Gründe dafür. Unser interdisziplinäres Team wird die nötigen Abklärungen einleiten und wird Sie über die verschiedenen Therapiemöglichkeiten aufklären.